Die vollständige Präsentation zur Verschmelzung gibt es hier zum Download.
Pressemitteilung
Zum ersten Mal gab es für alle Mitglieder die Gelegenheit zusammenzukommen, sich zu informieren und ausgiebig Fragen zu stellen: Im Rahmen ihres möglichen Verschmelzungsprozesses hatten die vier großen Sportvereine, die Turngemeinde Dietzenbach (TG), der Fußball-Club Dietzenbach (FC), der Sport-Club Steinberg (SC) und die Sportgemeinschaft Dietzenbach (SG) alle Vereinsangehörige zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften trafen sich im Capitol rund 200 Interessierte. Auf dem Podium hatten nicht nur die vier Vorsitzenden Platz genommen. Auch Bürgermeister Jürgen Rogg als Schirmherr des Verschmelzungsprozesses, der begleitende Rechtsanwalt Timo Lienig aus Stuttgart und Urs Schäfer, Vorsitzender der IG Sport- und Freizeitvereine, der das Vorhaben von Anfang an begleitet hat, standen für Fragen zur Verfügung. Die Gelegenheit zu einer motivierenden Stellungnahme nahm auch der Erste Stadtrat und künftige Bürgermeister Dieter Lang wahr, der für seine sportlichen Aktivitäten bekannt ist. Auch wenn er nachvollziehen könne, dass die Entscheidung keine leichte sei, so habe er sein Votum schon getroffen. „Ich kann ihnen nur sagen, verschmelzen sie alle mit“, rief er die Versammlung auf.
Seit dem Jahr 2017 arbeiten die vier Vereine intensiv an einer Fusion, die rein rechtlich als sogenannte Verschmelzung bezeichnet wird. Durch die Zusammenlegung sollen Synergien entstehen, damit in Dietzenbach ein möglichst vielfältiges und bezahlbares Sportangebot erhalten bleibt. Eine ausführliche Präsentation widmete sich entsprechend vor allem zu Beginn dieser Motivation. „In einem Großverein mit dann rund 3000 Mitgliedern können wir nicht nur eine attraktive Auswahl an Freizeitsport bieten, sondern auch den Leistungssport stärken“, sagte etwa Urs Schäfer. Darüber hinaus entfalle der Wettbewerb um die Mitglieder, die Vereinsverwaltung werde einfacher und die ehrenamtlichen Kräfte, die es in der heutigen Zeit immer weniger gebe, könnten effektiver eingesetzt werden. „Schlussendlich haben wir dann auch mehr Mitsprache, ein höheres gesellschaftliches Gewicht und mehr kommunalpolitische Bedeutung“, betonte darüber hinaus der TG-Vorsitzende Roland Henneberg.
Präsentiert wurden in der Versammlung ebenso die vorbereitenden Schritte der Verschmelzung. Schäfer stellte die Arbeiten rund um die Satzungen, die Finanzen und die Eigentumsbewertungen vor. Ebenso das künftige Angebot mit 18 Abteilungen und die Organisationsstruktur. Elke Pithan, Vorsitzende der SG, erläuterte die künftige Beitragsstruktur, die nach dem „Prinzip Solidarität“ aufgestellt sei. „Wir haben mit einem Grundbeitrag von 90 Euro für Jugendliche und Erwachsene kalkuliert, das entspricht einer Summe von 7,50 Euro im Monat“, sagte sie. Auf alle Mitglieder umgelegt seien die Kosten für Hallen und Plätze, Überholungen, Nebenkosten und Reinigung. „So bleiben auch die Spartenbeiträge bezahlbar“, betonte Pithan. Alle Vereinsgaststätten und Sportstätten sollen erhalten bleiben. Eine eher hohe Ausgabe bedeute die Grunderwerbssteuer, die durch die Verschmelzung anfalle. Die Summe könne sich aber erheblich reduzieren, wenn die TG als Verein mit dem größten Grundbesitz die anderen Vereine in einem ersten, aber sehr kurzen Schritt aufnehme. Zu einem direkt folgenden Stichtag würde dann die Satzung des aufnehmenden Vereins in Namen und Struktur geändert. „Da zurzeit aber mehrere grundsätzliche Klagen gegen die Grunderwerbssteuer anhängig sind, würde die Zahlung sowieso nur unter Vorbehalt erfolgen“, berichtete Pithan.
Zusammengestellt hatte der Vorbereitungskreis auch ein mögliches Team, mit dem der Großverein starten könnte. Eine letztendliche Wahl werde allerdings erst im Anschluss an die rechtliche Verschmelzung stattfinden. Es sei in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich, dass sich Menschen für eine solche Aufgabe zur Verfügung stellten, betonte Urs Schäfer. Überraschend habe sich aber Jürgen Rogg, der im November aus dem Bürgermeisteramt ausscheidet, auf Anfrage der Vorsitzenden bereit erklärt, die Aufgabe des neuen Vorsitzenden zu übernehmen. „Der Verschmelzungsprozess hat mich in meiner Amtszeit begleitet und ich habe ihn aktiv unterstützt. Im Ehrenamt Verantwortung zu übernehmen ist für mich selbstverständlich und ich freue mich darauf. So kann ich miterleben was da entsteht.“, sagte Rogg.
Ebenso stellten die Organisatoren ein Leitbild vor, dem der neue Verein folgen könnte. „Wir stehen unter anderem für Familienfreundlichkeit, Respekt und Vertrauen und eine transparente Vereinsarbeit“, hob Bernd Fenchel, Vorsitzender des SC Steinberg, hervor. FC-Chef Mike Wieck betonte: „Entsprechend werden wir auch die Zeit bis zur endgültigen Entscheidung intensiv nutzen, um noch offene Fragen mit den Abteilungen zu klären.“ In einem nächsten Schritt stehen nun bei den einzelnen Vereinen die Mitgliederversammlungen an, in denen ein Votum für die Verschmelzung fallen soll, spätestens im Sommer des kommenden Jahres könnte dann der neue Verein entstehen. Ein Votum für den künftigen Namen konnte die Versammlung schon abgeben. Per Stimmkarte entschieden sich die weitaus meisten Anwesenden für die Bezeichnung „Sportverein Dietzenbach“ (SV). „Es muss anders werden, wenn es gut sein soll“, zitierten die Vorsitzenden am Ende der Versammlung den Wissenschaftler Georg Christoph Lichtenberg.